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Organisation in den 90er Jahren

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Nr. 4 / 23.09.1986 Alle Ausgaben
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EDITORIAL

Führung/Organisation

Investition/Finanzierung

Strategie/Planung

Erfahrungen aus dem Pilotprojekt "Direktinvestitionen mittelständischer Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern" Internationalisierung des Mittelstandes

Die Globalisierungs-Euphorie hat nun auch den deutschen Mittelstand erfaßt. Für viele kleine und mittlere Unternehmen sind Direktinvestitionen oftmals die einzige Möglichkeit, um neue Auslandsmärkte zu erobern oder alte Positionen zu halten und auszubauen. Die hohen Anforderungen eines solchen Engagements an Führung, Finanzierung, Planungskapazität und personelle Ausstattung sind freilich nicht allen Auslandsinvestoren bewußt. In einem Pilotprojekt hat der Fach verband "Schloß- und Beschlagindustrie" in Zusammenarbeit mit der DEG und einer Unternehmensberatung herauszufinden versucht, wie Direktinvestitionen in Ländern der Dritten Welt, insbesondere Joint-Ventures mit einem lokalen Partner, gezielt vorbereitet und gefördert werden können. Mit den fünf teilnehmenden Firmen wurde ein Leitfaden mit Checklisten erarbeitet, der im Verlauf des Projekts, das zur Realisierung von drei Investitionsvorhaben in Spanien und Südkorea führte, dem Praxistest unterzogen wurde. Die Autoren, für die Leitung des Projekts verantwortlich, kommen zu dem Schluß: Überraschend viele mittelständische Unternehmen erfüllen grundsätzlich die Voraussetzungen für erfolgreiche Direktinvestitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Sie benötigen dabei allerdings Hilfestellung in Form von Beratung bereits bei der Vorbereitung und Planung.

9 Min

Die Erfahrungen von Exxon mit internen Wagnisvorhaben Lehren aus einem Venture -Programm

In den 70erJahren versuchte Exxon, mit einem "New Ventures Program" auf breiter Front in neue Wachstumsfelder vorzustoßen. Die externen Risikokapital- Projekte des Ölmultis erwiesen sich zwar finanziell als erfolgreich, die internen Wagnisvorhaben scheiterten jedoch an folgenden Hürden: * eine zu starke Konzentration auf hochriskante Forschung und Entwicklung; * mangelnde Branchenerfahrung des Managements; * übermäßige Beteiligung der Konzernleitung an den Wagnisvorhaben. Daraus zieht der Autor einige beherzigenswerte Lehren für Unternehmen, die mit Hilfe von internen Wagnisvorhaben neue Unternehmensbereiche ins Leben rufen wollen: * Konzentration der Venture-Aktivitäten auf jene Gebiete, wo das Unternehmen relevante Fähigkeiten und Management-Erfahrungen hat. * Keine zu großen Versprechungen an das Personal der Wagnisvorhaben. Diesen Mitarbeitern sollte deutlich sein, daß sie nach Abschluß der Projekte wieder in die Konzernorganisation integriert werden müssen. * Keine Überbeton ug von langfristigen F + E-Projekten. Solche Vorhaben sind besser geeignet zur Unterstützung eines bestehenden Unternehmensbereiches als für die Initiierung eines Portfolios von diversifizierten Geschäftseinheiten. * Das komplexe Management von Produktvielfalt, Markteinführung und Produktkompatibilität lernen. * Schaffung eines Umfeldes, das Emfallsreichtum fördert. Dies ist wichtiger als eine großzügige Finanzierung.
14 Min

Das Schicksal multinationaler Unternehmen in Nicaragua Gute Geschäfte - auch nach der Revolution

Auch nach einer Revolution können ausländische Unternehmen in einem instabilen politischen Klima erfolgreich arbeiten. Die Erfahrungen von 40 multinationalen Unternehmen in Nicaragua seit 1979 zeigen, daß Überleben und Wachstum von pragmatischen Reaktionen auf den Wandel im Umfeld abhängen. Zwar gibt es mehr staatliche Kontrollen und mehr nationalisiertes Eigentum. Doch selbst antiprivatwirtschaftliche Revolutionsregierungen lassen einem erneuerungswilligen Privatsektor einigen Raum. In Nicaragua gediehen die multinationalen Unternehmen (MNU) nach der Revolution mit Hilfe neuer Strategien und veränderter Beziehungen zu Regierung, Beschäftigten und Muttergesellschaften: * Sie halfen der Regierung, Joint- Ventures zwischen MNU und staatlichen Kooperativen zu entwickeln, aus denen sich neue Geschäftsmöglichkeiten in Lateinamerika und Osteuropa ergaben. * Sie veränderten Produktionsabläufe, um die Preise niedrig zu halten, die variablen Kosten zu senken und die Nachfrage anzuregen. * Sie analysierten die politische Reaktion auf jedes beabsichtigte Vorhaben sorgfältig, um so geschickter verhandeln zu können. * Sie lockerten die Verknüpfungen mit dem örtlichen Privatsektor und suchten mehr direkte Verbindungen mit der Regierung. * Sie steigerten die Geldanreize für die Arbeiter und halfen den Gewerkschaftsführern bei Verhandlungen mit der Regierung. * Sie fanden zahlreiche Möglichkeiten, um Devisen zu schöpfen.
17 Min

Politik/Gesellschaft

Fertigung/Produktionstechnik

Marketing/Distribution

Hintergründe und Konsequenzen der Erfahrungen in Südostasien Verluste europäischer Unternehmen im Entwicklungsländergeschäft

Seit Jahren verlieren die Europäer Marktanteile im Geschäft mit Entwicklungsländern. Die Untersuchung von acht marktwirtschaftlich ausgerichteten Ländern in Südostasien zeigt, daß dies zumindest zum Teil auf die Marketingstrategien der europäischen Unternehmen zurückzuführen ist. Hier lassen sich wesentliche Unterschiede zu den erfolgreicheren Konkurrenten aus Japan und den USA erkennen: * Marktzutritt und -ausbau in der Dritten Welt werden ohne lokale Präsenz zunehmend unmöglich. Die Zahl der vor Ort vertretenen europäischen Firmen ist jedoch, gemessen an den Exporten, vielerorts deutlich niedriger als die entsprechende Anzahl amerikanischer und japanischer Unternehmen, * Den Europäern fehlt es an einem Gegenstück zu den Generalhandelshäusern der Japaner oder der vergleichbaren Infrastruktur der Amerikaner, * Die Kombination von Direktinvestitionen und der Ausfuhr von Zwischenprodukten ist heute die erfolgversprechendste Exportstrategie für Südostasien. Europäische Unternehmen betrachten diesen Wirtschaftsraum aber oft einseitig als Absatzmärkte für Fertigerzeugnisse; sie haben dort nicht wie die Japaner Brückenköpfe in Form von Joint- Ventures geschaffen. * Europäische Firmen beschränken sich oftmals auf die - häufig wenig dynamischen - Spitzensegmente einzelner Märkte. Damit schließen sie sich aus den eigentlichen Wachstumssektoren aus. Das schlechte Abschneiden der Europäer braucht nach Ansicht des Autors keineswegs als Verdikt über ihre Wettbewerbsfähigkeit betrachtet zu werden. Es sollte jedoch einen Ansatzpunkt zur Neuformulierung der Marketingstrategien im Entwicklungsländergeschäft bilden, um den Trend des vergangenen Jahrzehnts aufzuhalten.

15 Min

Die Entscheidung zwischen Anpassung und Standardisierung ist für alle Funktionen, Produkte, Marketingelemente und Auslandsmärkte gesondert zu treffen Globales Marketing - nach Maß

Für die meisten Unternehmen lautet die Frage heute nicht, ob sie ihr Marketing globalisieren wollen, sondern wie weit globales Marketing trägt und wie sie dorthin gelangen: * Welche Unternehmensfunktionen passen sich am raschesten einer globalen Standardisierung an ? * Welche Produkte werden von den ökonomischen Größen vorteilen einer Standardisierung profitieren und welche stoßen auf kulturelle Barrieren? * Welche Tradeoffs und Wechselwirkungen ergeben sich aus der Standardisierung einzelner Elemente des Marketing-Mix? * Wie variiert die Standardisierbarkeit von Land zu Land? Wovon hängt sie ab? Hat das Management entschieden, wieweit es das Marketing globalisieren will, muß es sich vor allem mit drei Problemen befassen: widersprüchliche Markenidentität, unzureichende Produkt-Fokussierung und zu langsame Markteinführung. Zur erfolgreichen Globalisierung des Marketing sollte die Konzernleitung * die Führungskräfte vor Ort zur Entwicklung neuer Ideen anhalten, * die Auslandsmanager an der Formulierung von Marketingstrategien beteiligen, * ein Produkt-Portfolio schaffen, das - sofern möglich - lokale, regionale und globale Marken enthält, * den Leitern der Landesgesellschaften die Kontrolle über ihre Marketingbudgets belassen, * jene Managementaufgaben der Landeschefs stärker betonen, die über das Marketing hinausgehen. Von John A. Quelch
23 Min

Fortbildung/Personalentwicklung

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