Zum Inhalt springen

IT-Systeme: Auslagern oder nicht?

PDF
Vorherige Ausgabe
Nr. 4 / 21.09.1995 Alle Ausgaben
Nächste Ausgabe

EDITORIAL

Marketing/Werbung

Der scharfe Wettbewerb zwingt Händler und Lieferanten zu neuen Formen der Kooperation Absatzpartnerschaften beschleunigen die Warenflüsse

Bis heute prägen viele Animositäten das Verhältnis zwischen Einzelhändlern und den sie beliefernden Herstellern. Doch weil die langgehegten Feindbilder inzwischen beiden Seiten wenig helfen, werden Partnerschaften angestrebt - zu beiderlei Vorteil ebenso wie zum Nutzen der Verbraucher. Die modernen informations- und kommunikationstechnischen Instrumente eröffnen da ganz neue Möglichkeiten: Sie erlauben nicht nur, altgewohnte Geschäftsprozesse neu zu gestalten und zwischen den Absatzpartnern besser abzustimmen, sie gestatten überdies, den gesamten Warenstrom von der Produktentwicklung bis zum Endverbrauch gründlich zu reformieren. Wie das funktioniert, führen einige Hersteller und Einzelhandelsunternehmen mit ihren Konzepten einer engen Partnerschaft in Absatz und Distribution beispielgebend vor. Da zeigt sich, wie Auftragsabwicklung, Sortimentsplanung, Lieferpünktlichkeit und Bestandssteuerung optimiert werden können, welche großen Einsparungen an Zeit und Geld anfallen und an welchen Stellen der Absatzkette noch weitere Verbesserungen zu erwarten sind. Kritisch zu fragen bleibt jedoch, wie sich die von solchen Absatzpartnerschaften erreichten Gewinne fair auf die Beteiligten verteilen lassen, worin eine gedeihliche wechselseitige Betreuung der Partner besteht, wie die Vertraulichkeit von Geschäftsinformationen gewahrt werden kann und - last not least - ob jene kleinen Hersteller und Händler, die sich bislang gegen solche Partnerschaften sträuben, in Zukunft überhaupt überleben können.
28 Min

Führung/Organisation

Strategie/Planung

Das Stammhaus maß wissen, wie es seine Stärken einzusetzen hat, um im Firmenportfolio mehr Wert zu schaffen und nicht Wert zu vernichten Parenting Advantage: Wie Mütter ihre Töchter fördern

Viele Konzernführer mußten enttäuscht feststellen, daß sie mit ihren Diversifikationen wenig Glück hatten. Das Ende der 80er Jahre aufgetauchte Kernkompetenzkonzept klärte zwar einige Gründe, lieferte aber keinerlei praktische Richtlinien, um das Kaufen, Halten und Verkaufen von Firmen richtig zu betreiben.Die Verfasser sehen hier eine konzernstrategische Lücke und wollen sie mit ihrem Modell des Parenting Advantage schließen. Angesichts des Kernproblems, eine Mischung von (teilweise) sehr unterschiedlichen Tochterunternehmen erfolgreich zu steuern, soll das Modell vor allem zwei entscheidende Fragen beantworten helfen: Welche Firmen sollte eine Muttergesellschaft überhaupt besitzen? Und welche Formen einer mütterlichen Betreuung eignen sich, um diese Töchter zu Spitzenleistungen anzuspornen? Allzulange seien die Strategieplaner der Konzerne damit beschäftigt gewesen, engere Bindungen unter den Tochterunternehmen und zur Zentrale zu schaffen, um damit Synergien besser zu nutzen und den konzerninternen Zusammenhalt zu stärken. Dabei sei es jedoch viel entscheidender zu prüfen, ob das Mutterunternehmen mit seinem Wissen und Können zu den Bedürfnissen seiner Tochterfirmen paßt oder ob bereits der bloße Umstand, im Besitz der Mutter zu sein, die Wertschaffung sicherstellt. Die wachsende Zahl der Desinvestitionen und Unternehmensaufspaltungen etlicher Mischkonzerne illustriert, wie die Karte einer durchdachten Betreuung seitens der Mutter mit höchstem Erfolg gespielt werden kann. Von Andrew Campbell

29 Min

Die US-Firma Clayton, Dubilier & Rice demonstriert, wie sich durch Leveraged Buyouts akquirierte Unternehmen revitalisieren lassen Leveraged Buyouts besser als ihr Ruf

Ihre Hochzeit hatten Leveraged Buyouts (LBOs) während der 80er Jahre in den USA. Selbst weithin bekannte Großunternehmen kamen damals unter die "Räder". Doch die spektakulären Begleitumstände einiger feindlicher Übernahmen (und Übernahmeversuche) befeuerten die öffentliche Kritik, besonders als einige skrupellose Akquisiteure darangingen, selbst völlig gesunde Unternehmen auszuschlachten. Leveraged Buyouts kamen in Mißkredit. Doch unsere Autoren meinen, daß LBO's nicht notwendigerweise übel sein müssen - im Gegenteil: Wie am Vorgehen der renommierten LBO-Firma Clayton, Dubilier & Rice (CD&R) zu sehen, könne eine Übernahme durchaus zum Besten des Unternehmens sein, sofern die Transaktion nicht nur nach finanziellen Kriterien erfolgt. CD&R stellte bei seinen bislang 21 Übernahmen - darunter dem miliardenschweren Kauf des Reifenkonzerns Uniroyal- die Finanzaspekte nicht in den Mittelpunkt. Vielmehr prüfte CD&R eingehend, ob die Übernahmekandidaten unternehmerisch geführt würden, wenn nicht, ob für Abhilfe gesorgt wäre. Dieses Vorgehen ruht auf drei Pfeilern: Offene Kommunikation mit der Firmenleitung des akquiriertcn Unternehmens, wechselseitiges Vertrauen und gezielte Eingriffe ins Geschäftsgeschehen immer nur dann, wenn Gefahr droht. Die Erfolge sprechen für diesen Weg. Auch wenn Kritiker die Leveraged Buyouts weiterhin mit Skepsis betrachten, langfristig könnte sich das ändern - angesichts überaus positiver Leistungsbilanzen und hoher Renditen für die Investoren.
30 Min

Informationstechnik

HARVARDforum