Schwerpunkt 40 Jahre HBM
Mitarbeiter gezielt weiterbilden
Viele Branchen stehen in den nächsten Jahren vor großen Umbrüchen, die Digitalisierung ist nur einer von mehreren Treibern. Warum Unternehmen das Potenzial von künstlicher Intelligenz endlich nutzen sollten und wie die Zukunft der Unternehmensberatung aussieht.
Von Cornelius Baur
Als 1979 in Deutschland die erste Ausgabe des Harvard Business Managers (HBM) erschien, passte das neue Heft sehr gut in die Zeit. Die Unternehmen hatten den Boom der Nachkriegsjahre lange hinter sich; sie hatten den Schock der ersten Ölkrisen mehr oder weniger verdaut – und sie suchten nun nach Wegen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu festigen, ohne dauerhaft auf eine künstlich gegenüber dem US-Dollar unterbewertete D-Mark angewiesen zu sein. Ideen aus der Managementlehre für die Praxis greifbar zu machen erfüllte also eine wichtige Funktion.
So ähnlich erlebten das auch wir Unternehmensberater. McKinsey hatte das erste Büro in Deutschland 1964 eröffnet. Die Entwicklung der strategischen Beratung in unserem Land seither lässt sich grob in fünf Phasen einteilen. Die erste Epoche war davon geprägt, moderne, meist US-amerikanische Managementmethoden nach Deutschland zu bringen. Da galt es, ein zeitgemäßes Organisationsdesign auf deutsche Unternehmen zu übertragen.
Danach kam eine Phase, in der anhand standardisierter Methoden die Wettbewerbsfähigkeit vor allem durch Kostenoptimierung angegangen wurde. Damals redeten alle über die Gemeinkostenwertanalyse oder das zero-based budgeting. Aus dieser Zeit stammen viele Konzepte, die später als Modewellen in der Beratung wahrgenommen wurden und die gerade in Deutschland das Bild der Profession intensiv und auch lange nachwirkend geprägt haben.