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Soll Erik Holtkamp einen neuen Geschäftszweig aufbauen? Unsere Experten antworten.
Der Zwiespalt, in dem sich Erik Holtkamp befindet, ist verständlich: Der Erfolg, den er sich mit DocuSort erarbeitet hat, bedeutet Verantwortung – für seine Mitarbeiter ebenso wie für seine Bestandskunden. Beiden Seiten zuliebe kann es allen Zweifeln zum Trotz nur eine Entscheidung geben: Holtkamp muss das Geschäft von DocuSort auf ein zweites Standbein stellen. Allerdings sollte er sich dabei nicht zu strikt an die Empfehlung von Anne van Aarhus halten: Disruption wäre in seiner Situation ein gefährlicher Weg. Sein Unternehmen agiert nicht im Silicon Valley, sondern auf einem konservativen Markt, der von langfristigen Investitionsentscheidungen geprägt ist.
Den Königsweg für DocuSort liegt vielmehr in der schrittweisen Innovation. Aus ihr – so ein geflügeltes Wort der Branche – entsteht die Zukunft der IT. Und eben diese möchte Holtkamp schaffen. Das wird ihm am ehesten gelingen, wenn er erkennt, dass er mehr als zwei Optionen hat: Er kann erstens vorrangig auf das Framework setzen, zweitens den bisherigen Softwarebestand einfach nur weiter pflegen und drittens: die Bausteinidee seines Teams verfolgen. Am besten jedoch – die vierte Möglichkeit – verbindet er diese drei Optionen miteinander.
Die Entwicklung des neuen Frameworks, das parallel zum bestehenden Produkt vermarktet wird, eröffnet dafür den Spielraum: Es trägt der rasanten Entwicklung der digitalen Wirtschaft und den sich kontinuierlich verändernden Kundenwünschen Rechnung. Dadurch adressiert es neue Kundensegmente, die DocuSort mit seinem bewährten Portfolio bisher womöglich gar nicht erreichen konnte.