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Böse sind immer die anderen
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Die Studie: Marc Fischer von der Universität zu Köln hat zusammen mit Samuel Stäbler von der Universität Tilburg untersucht, wann Medien über Wirtschaftsskandale informieren. Mit einem Team prüften sie 1054 Fälle unternehmerischen Fehlverhaltens und fast 33.000 Berichte in 77 Publikationen. Das Ergebnis: Medien berichten insbesondere dann, wenn es um Marken aus anderen Staaten geht.
Die These: Medien diskriminieren ausländische Unternehmen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass führende Zeitungen und Webseiten über Skandale berichten, steigt um 80 Prozent, wenn es um Vorfälle im Inland geht und dabei ausländische Unternehmen involviert sind. Ticken Medien nationalistischer, als sie glauben?
Fischer Der Effekt erscheint als eine Art Diskriminierung, zumindest wenn der Maßstab ist, dass über Vergehen gleich berichtet werden müsste, egal ob sie von in- oder ausländischen Unternehmen begangen werden. Unsere Erklärung dafür ist, dass jedes Land von einem gewissen Patriotismus für die eigene Wirtschaft und ihre Unternehmen geprägt ist. Der Mensch will das schützen, was zu seinem engeren Umfeld gehört, und Medien nehmen das auf. Sie stellen Nachrichten so zusammen, dass sie ihre Nachfrage optimal bedienen.
Es geht also um Erfahrungswerte der Medien?