STRATEGIEN Strategien
Kontaktfrei kaufen
Einzelhandel In den Geschäften der Zukunft braucht sich niemand vor Ansteckung zu fürchten, denn es gibt kein Personal. Aber ist das auch im Sinne der Kunden? Forscher haben die Akzeptanz vierer neuer Ladenkonzepte untersucht.
Von Nora Kralle, Thomas Rudolph, Severin Bischof
In der Corona-Pandemie haben viele Menschen erstmals Lebensmittel im Internet bestellt. Was bisher ein Nischenservice war, gerät in Fahrt: 31 Prozent der deutschen Mehrpersonenhaushalte ließen sich einer Umfrage zufolge im Juli und August 2020 Lebensmittel nach Hause liefern – knapp ein Jahr zuvor waren es noch 19 Prozent.
Dank Onlineshopping sparen sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher die Fahrt zum Laden, und in Zukunft kommen weitere Alternativen hinzu. In der Corona-Zeit haben Einzelhändler mit neuen Technologien experimentiert, damit Kunden nicht mehr mit dem Verkaufspersonal in Kontakt treten müssen. Kontaktlose Bezahlsysteme, Selbstservice-Kassen oder Onlineshops machen nun vielerorts das Einkaufen sicherer und hygienischer. Am Ende dieser Entwicklung steht vielleicht der automatisierte Einkauf, wenn etwa der Kühlschrank autonom bestellt. Klingt genial, so bleibt mehr Zeit für andere Aktivitäten. Aber wollen die Kunden das überhaupt?
Das Forschungszentrum für Handelsmanagement an der Universität St. Gallen hat vier vielversprechende Methoden untersucht, die kontaktloses Einkaufen erlauben. Im Extremfall können die Konsumenten ohne jegliche Interaktion mit anderen Menschen einkaufen.