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Schluss mit den Schuldgefühlen!
Selbstmanagement Berufstätige Eltern machen sich das Leben oft schwer, weil sie sich an unerreichbaren Idealen messen. Das muss aufhören. Kleine, machbare Schritte und mehr Zusammenhalt helfen.
Von Daisy Dowling
Schlecht. Schuldig. Unzulänglich. Einsam. Treffen diese Worte einen Nerv bei Ihnen? Ich könnte mir vorstellen, dass sie das tun. In meinen Einzelcoachings mit berufstätigen Eltern habe ich diese Worte in den vergangenen Jahren häufiger gehört als alles andere. Und das war noch vor Corona.
Seit März 2020 hat sich die Aufgabe, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen, von einer komplexen, dauerhaften Herausforderung zu einem ausgewachsenen Problem entwickelt. Wir berufstätigen Eltern mussten Vollzeitjobs, Vollzeitkinderbetreuung und Vollzeit-Homeschooling hinbekommen, ohne auf unsere Unterstützungssysteme zurückgreifen zu können. Eine meiner Klientinnen kam im März 2020 aus ihrer ersten Elternzeit zurück und arbeitet seither praktisch rund um die Uhr – und zwar ohne jegliche Kinderbetreuung. Wie so viele andere Eltern auch fragt sie sich, wie lange sie das noch durchhalten kann. Andere Eltern, die zu mir ins Coaching kommen oder die ich interviewt habe, versuchen zum Beispiel verzweifelt, einen Job im Außendienst und das Homeschooling ihrer Kinder gleichzeitig auf die Reihe zu kriegen. Oder sie kämpfen darum, ihr Einkommen zu sichern, während sie rund um die Uhr ein Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu Hause betreuen
Es ist sicher keine Übertreibung, wenn ich sage, dass die Situation für berufstätige Eltern heute an einem absoluten Tiefpunkt angelangt ist.