Akademie Akademie
Belohnen Sie Ihr Publikum
Kommunikation Vergessen Sie alle Regeln, die Sie über das Schreiben von Berichten, Reden oder Sachtexten gelernt haben. Dank einer neuen Kommunikationsstrategie schenken Ihnen Zuhörer und Leser sofort Augen und Ohren.
Von Bill Birchard
Es ist gut möglich, dass Sie jedes Mal, wenn Sie etwas schreiben wollen, eine Stimme in Ihrem Inneren flüstern hören. Sie gehört Ihrem Deutschlehrer oder Professor und erinnert Sie an die Schreibregeln: Immer im Aktiv schreiben! Starke Verben und Substantive verwenden! Veranschaulichen statt berichten!
Doch sind das tatsächlich die richtigen Regeln? Lenken sie die Aufmerksamkeit wirklich auf das, was wichtig ist? Aktuelle Forschungen bestätigen, dass es einen besseren Weg gibt. Durch die Arbeit von Psychologen und Neurowissenschaftlern, die Hirnströme mittels MRT, EEG, PET und anderer bildgebender Verfahren messen, können wir bis ins kleinste Detail beobachten, was Menschen beim Lesen und Zuhören in den Bann zieht. Wir wissen jetzt, wie Leserinnen und Leser auf einfache Wörter (anstelle von komplizierten) reagieren, auf konkrete Sprache (statt abstrakte), auf ästhetische Merkmale (statt nüchterne Sprache), auf Metaphern (statt wörtliche Ausdrucksweise) und vieles mehr.
Sämtliche Forschungsergebnisse verweisen auf einen einzigen Grundsatz: Es ist tatsächlich möglich, so zu schreiben, dass es unser Urbedürfnis zu lernen befriedigt. Das setzt angenehme chemische Stoffe im „Belohnungszentrum“ frei – einem Cluster im Mittelhirn, das Bedürfnisse und Verhalten steuert. Der erste chemische Stoff ist Dopamin. Es wird ausgeschüttet, wenn die Neuronen einen Hinweis auf eine mögliche Belohnung wahrnehmen. Wird die Belohnung gewährt, können letztendlich ein halbes Dutzend Genusszentren zum Glühen gebracht werden. Sie sollten deshalb eine Kommunikationsstrategie entwickeln, die gezielt das Belohnungssystem anspricht, das sich inmitten unseres Jäger-und-Sammler-Gehirns befindet. Dafür gibt es fünf Strategien: