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Macht um jeden Preis
Douglas Der Eigentümerwechsel hakt. Vorstandschef Henning Kreke schreckt viele potenzielle Investoren ab.

Jörn Kreke (72) betrachtet Douglas als sein Lebenswerk. In 40 Jahren hat der heutige Aufsichtsratsvorsitzende einen Konzern mit rund 3,4 Milliarden Euro Umsatz geschaffen. Doch das im M-Dax notierte Unternehmen, das Parfümerien betreibt sowie Süßwaren, Uhren und Damenmode verkauft, schrieb in den vergangenen neun Monaten Verluste. Ursache ist die Buchsparte Thalia, die völlig überholt werden muss.
Angesichts der heiklen Situation fürchten Kreke und sein Sohn Henning (47), der den Vorstandsvorsitz innehat, eine feindliche Übernahme. Die Gefahr, dass die Krekes dann ihre dominierende Position verlieren, ist groß, denn sie besitzen nur 12,7 Prozent der Aktien. Am liebsten würde die Familie ihren Anteil aufstocken, hat aber offenbar nicht genug Geld. Daher sucht sie einen Investor, der Henning Krekes Macht möglichst nicht beschneidet.
Hier aber liegt - neben der unverkäuflichen Thalia-Kette und dem unberechenbaren Großaktionär Erwin Müller (79) - einer der Gründe, weshalb trotz mehr als sechsmonatiger Bemühungen kein Investor gefunden wurde: Der junge Kreke verfügt längst nicht über das unternehmerische Talent seines Vaters.