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Blitzsaubere Kopien
Julius Bär Fahnder nehmen sich jetzt auch steuerflüchtige Kunden der Schweizer Privatbank vor.

Die Warnung war ein wenig verschwurbelt, aber unmissverständlich. Als die Schweizer Privatbank Julius Bär Anfang August deutsche Kunden kontaktierte, ging es nicht nur um allgemeine Fragen rund um den Ankauf von Steuer-CDs durch deutsche Behörden. Die Schweizer ließen auch durchblicken, dass womöglich einige ihrer Kundendaten auf einer der CDs gelandet sein könnten, die das Land Nordrhein-Westfalen kürzlich erworben hatte.
Manche Klienten scheinen die Warnung trotzdem ignoriert zu haben. Das könnte nun ziemlich teuer werden. Mitte August strömten Ermittler der Steuerfahndung Aachen in Nordrhein-Westfalen aus, um ausgewählten Julius-Bär-Kunden einen unangekündigten Besuch abzustatten.
Das Material, auf das sich die Fahnder dabei stützten, so ist im Umfeld der Bank zu hören, war offenbar von frappierender Qualität. Es habe sich nicht, wie in anderen Fällen, um wahllos abgeschriebene Daten gehandelt, sondern um blitzsaubere Kopien von Originaldokumenten - mit Klarnamen und Adressen der Betroffenen. Die Bank wollte sich zu einem möglichen Datendiebstahl oder Ermittlungen gegen Kunden nicht äußern.