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Auf Sand gebaut
Bausparkassen Das Geschäft läuft gut - verdächtig gut, findet die Bafin und kündigt eine Sonderprüfung an.
Als Matthias Metz (60), Chef von Deutschlands größter Bausparkasse, Schwäbisch Hall, Anfang Juli seine Ergebnisse für das erste Halbjahr verkündete, war von der Euro- und Bankenkrise nur sehr peripher die Rede. Von Panik keine Spur - im Gegenteil. Mit einer Bausparsumme im Neugeschäft von mehr als 17 Milliarden Euro lag Metz 11 Prozent über seinen eigenen Planvorgaben.
Die urschwäbische und lange Zeit als langweilig verlachte Form der Geldanlage erlebt in Zeiten von Niedrigzinsen und Magerrenditen ein fulminantes Comeback. Bei den meisten Unternehmen läuft das Geschäft so gut, dass es Elke König (58), der Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), offenbar bereits verdächtig vorkommt. Für den Herbst hat Deutschlands oberste Finanzmarktwächterin deshalb einen flächendeckenden Stresstest für sämtliche 23 deutschen Bausparkassen angekündigt, wie betroffene Manager berichten.
Bei Banken und Versicherungen gehören die Tests zum Alltag - bei den Bausparkassen werden es die ersten ihrer Art sein. König will wissen, wie schwer es die Kassen trifft, wenn die Phase der Niedrigzinsen ihr Ende findet. Denn die Baufinanzierer müssen ihren Kunden dann Kredite zu Konditionen gewähren, die deutlich unter den Zinsen liegen, mit denen sie sich bei den Zentralbanken refinanzieren können.