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Ende einer Epoche
Großbanken Für die Geldkonzerne gehen 20 Jahre Macht und Herrlichkeit zu Ende. Ihnen droht die Zerschlagung.

Der Anruf in der Konzernzentrale des weltgrößten Rückversicherers kam nicht ganz unerwartet. Jürgen Fitschen (63) war am Apparat; der Co-Chef der Deutschen Bank bat um ein Gespräch mit Münchener-Rück-Vormann Nikolaus von Bomhard (56).
Kurz zuvor hatte von Bomhard, ein normalerweise um Zurückhaltung bemühter Versicherungsmanager, eine bemerkenswerte Aussage gemacht. Er sei für die Aufspaltung von Universalbanken, hatte von Bomhard gesagt. Investmentbanking und klassisches Kreditgeschäft sollten voneinander getrennt werden, um das Geldgewerbe wieder sicherer zu machen.
Wen er damit meinte, hatte der Münchener-Rück-Chef nicht erwähnen müssen. Es war ohnehin klar. Weltweit gibt es nur zwei Handvoll großer Universalbanken, die alle Dienstleistungen aus einer Hand anbieten. Eine davon ist die Deutsche Bank.