Spezial mm spezial Mobilität der Zukunft
Spaß am Sparen
Opel Ampera mm-Tester Martin Sonnenschein lobt die raffinierte Technik des Ökomobils.

Bei Mittelklässlern wie dem Opel Ampe-ra wird Martin Sonnenschein vorm Einsteigen immer etwas mulmig. „Wie passe ich da wohl rein?“, fragt der1,98-Meter-Hüne, der die deutschen Geschäfte der Unternehmensberatung A. T. Kearney führt, und mustert kritisch das Ökomobil der General-Motors-Tochter.
Nachdem aber die Sitzeinstellung, die zwecks Gewichtsersparnis mechanisch statt elektrisch funktioniert, justiert und der erste Tritt aufs rechte Pedal getätigt ist, verschwindet die Skepsis schlagartig aus dem Gesicht des Testers. „Hui, der geht ab!“, freut sich Sonnenschein, der neben einem dienstlich genutzten Audi A8 gern auch seinen alten Porsche 911 ausfährt. Anders als Verbrennungsmaschinen liefern E-Motoren schon mit der ersten Umdrehung das volle Drehmoment. Was den Ampera aus dem Stand herauskatapultiert wie einen Rennwagen.
Die Fahrt beginnt im Berliner Villenviertel Zehlendorf. Zunächst wird Sonnenscheins Aufmerksamkeit absorbiert von den vielen umschaltbaren Anzeigen, die unter anderem den Ladezustand der Batterie (sie soll heute für eine Strecke von 50 Kilometern reichen) oder die Ökobilanz der bisherigen Fahrt angeben. Denn der Ampera ist kein reines Elektro-Auto: Ein „Range Extender“ genannter Benzinmotor springt automatisch an, sobald der Stromvorrat der Fahrbatterie unter eine kritische Zahl fällt. Oder wenn ihn der Fahrer zuschaltet, weil er die Batterieladung aufsparen will, etwa für eine emissionslimitierte Zone am Ziel seiner Reise. In beiden Fällen arbeitet der Vierzylinder kaum geräusch- und vibrationsarm. Mehr als 500 Kilometer ohne Stopp schafft der Ampera mit den 35 Litern aus dem Tank des Range Extenders.