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Eigentor
HUDORA Maximillian Dornseif war mal Hacker. Auch als Chef des Spielwarenherstellers sorgt er für Chaos.
Maximillian Wilhelm Hanno Dornseif (43) war Mitglied im Chaos Computer Club, wollte Informatikprofessor werden, ließ sich aber von seinen Eltern überzeugen, den Sport- und Spielwarenhersteller Hudora zu managen. Das konnte nicht gut gehen.
Eigentlich war der Generationswechsel gut geplant. Dornseif stieg 2005 in die Familienfirma ein und wurde drei Jahre später Geschäftsführer. Sein Ziel war, Hudora zum Apple der Outdoorbranche umzubauen und den Umsatz auf 100 Millionen Euro zu schrauben. Als er 2013 den Vertrieb übernahm und Mutter Evelyn (67) sich aus dem Tagesgeschäft zurückzog, bekam er drei Prokuristen zur Seite gestellt.
Doch Maximillian ist kein Menschenfänger, er ist ein Nerd. Er hat Deutschlands einst unangefochtenen Marktführer für Trampoline, Inlineskates und Fußballtore zurückgeworfen. Die Fluktuation ist hoch, die drei Prokuristen sind längst weg. Viele Ehemalige arbeiten heute bei Wettbewerbern. Der bestens vernetzte Ex-Vertriebsleiter Thomas Ludwig hat mit Authentic Sports & Toys selbst eine Firma gegründet. 2013, kurz nach seinem Abgang, brach Hudoras Umsatz um 40 Prozent auf 27 Millionen Euro ein.