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Klagelieder
OPEL Konzernchef Carlos Tavares wird mit den Untiefen des deutschen Arbeitsrechts konfrontiert.

PSA-Chef Carlos Tavares (62) ist bekannt für finanzielle Wunderheilungen. Auch bei der Tochter Opel gelang ihm nach der Übernahme 2017 binnen eines Jahres, was Vorbesitzer General Motors fast 20 Jahre vergeblich versuchte: Er schrieb Gewinn.
Den Preis bezahlen vor allem die Beschäftigten. Bei PSA-Antritt arbeiteten in Deutschland knapp 19.000 Menschen für Opel, 2020 sind es nur noch gut 13.000; genaue Zahlen nennt Opel nicht. Und bis Ende 2021 sollen weitere 2100 gehen. Zuletzt drohte das Management mit betriebsbedingten Kündigungen. „Der Druck ist teuflisch“, sagt ein Opelaner.
Rund 30 ausgeschiedene Mitarbeiter wollen jetzt trotzdem zurück und klagen vor dem Arbeitsgericht in Darmstadt gegen ihren alten Arbeitgeber. Sie gehörten zu den gut 700 Opelanern vor allem aus der Entwicklung, die im Sommer 2019 zum Ingenieurdienstleister Segula wechselten. Weder Opel noch Segula wollen sich zu dem Verfahren äußern.