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XING Die neue Chefin Petra von Strombeck muss die Burda-Tochter renovieren.

Petra von Strombeck (51), die neue Chefin des Hamburger Karrieredienstleisters New Work, hatte im Mai keinen leichten Start. Die Corona-Krise belastete nicht nur das Geschäft mit Anzeigen und Firmenkunden; von Strombeck musste die neuen Kollegen zunächst auch via Video führen. Die meisten Büros in der Zentrale bleiben bis heute leer.
Gefährlicher ist, dass die mit Abstand wichtigste New-Work-Marke Xing rasant an Bedeutung verliert. Die relevanten Debatten finden beim Hauptkonkurrenten statt, dem US-Netzwerk Linkedin. Wirtschaftsgrößen wie Telekom-Chef Timotheus Höttges (58) oder VW-Mann Herbert Diess (62) schreiben dort regelmäßig und halten ihre Mitarbeiter zum Mitmachen an. Auch wenn viele Beiträge mit Selbstinszenierung langweilen: Der Einfluss von Linkedin nimmt zu. Die Microsoft-Tochter wächst schnell und kommt heute auf fast 16 Millionen deutschsprachige Mitglieder. Noch hält Xing die Marktführerschaft mit 18,5 Millionen, aber die Summe zahlender Privatkunden stagniert.
Die Zahlen der Hamburger, die zuletzt operative Margen (Ebitda) von 30 Prozent ablieferten, beeindrucken nur auf den ersten Blick. Analysten rechnen für 2020 zwar mit 84 Millionen Euro Gewinn (Ebitda). Doch New Work hatte 100 Millionen Euro versprochen. Von Strombeck muss sparen, trotz Investitionsbedarf. 2021 will sie mit 16 Millionen Euro weniger Budget auskommen. Bei der Tochter Honeypot, einem Vermittler von IT-Fachkräften, streicht die ehemalige Lotto24-Chefin Stellen. Mitgründerin Emma Tracey (32) verabschiedete sich zum November. Wann die 100-Millionen-Grenze nun überschritten werden soll, bleibt offen.