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Riss in der Beziehung
M.M. WARBURG Ex-Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt sollte aushelfen – zuckte aber zurück.

Sie kennen sich seit Jahrzehnten: Christian Olearius (78), Mitinhaber und langjähriger Chef der Hamburger Privatbank Warburg, sowie Michael Behrendt (69), früher Hapag-Lloyd-Lenker und inzwischen Aufsichtsratsvorsitzender der Reederei. In großer Not kam der eine dem anderen zu Hilfe. 2008 war Olearius treibender Teil eines Konsortiums, das den Verkauf von Behrendts geliebter Hapag-Lloyd an einen ausländischen Investor verhinderte, indem es die Mehrheit selbst übernahm.
Jüngst nun bat Olearius Behrendt um Hilfe. Die Warburg-Bank ist in den Cum-Ex-Skandal um Aktiengeschäfte verstrickt, über die inzwischen Gerichte urteilen. Die Finanzaufsicht Bafin verlangt deshalb, dass Olearius seine Stimmrechte bei der Bank einem Treuhänder überträgt. Das gilt auch für Mitinhaber Max Warburg (72). Beide gebieten über jeweils 40 Prozent.
Behrendt erschien Olearius offenbar wie der perfekte Treuhänder – doch der will nicht. Abschreckend wirkte auf den Mann wohl zweierlei: Die insgesamt schmierige, gänzlich unhanseatische Gemengelage rund um Olearius sowie die Tatsache, dass er ein aufwendiges Prüfverfahren der Bafin fürchten musste, inklusive Röntgen der gesamten Vermögenslage.