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THYSSENKRUPP Ein dänischer Konzern mit deutschem CEO greift nach Teilen des Anlagenbaus.

Es ist ein Wunsch, den Thomas Schulz (55), deutscher Chef des dänischen Anlagenbauers FLSmidth (knapp drei Milliarden Euro Umsatz), schon lange hegt: ein europäischer Champion zu werden. Dieser Wunsch könnte nun schon Anfang 2021 in Erfüllung gehen – mithilfe der am Boden liegenden Thyssenkrupp AG. Für Schulz, als Saarländer mit den Traditionen einer Montanregion bestens vertraut, wäre es eine Art Heimkehr.
Schulz will jenen wesentlichen Teil des Anlagenbaus von Thyssenkrupp übernehmen, in dem FLSmidth selbst tätig ist: das Geschäft mit Zement- und Tagebauanlagen. Umsatzvolumen: knapp eine Milliarde Euro.
Sollte sich Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz (57) auf die bislang offenbar einzige Offerte für den Bereich einlassen, könnte der in Deutschland kaum bekannte dänische Konzern zum führenden Hersteller in Europa aufsteigen – und damit ein ernst zu nehmender Rivale für die bislang übermächtigen Chinesen werden.