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Bitter(!)feld
DAIMLER Probleme mit dem Zelllieferanten Farasis gefährden Daimlers Elektrooffensive.

Es ist noch kein Jahr her, da pries Daimler-EntwicklungschefMarkus Schäfer (55) einen „Schub für das neue Werk von Farasis“. Im Juli 2020 stieg Daimler mit gut 400 Millionen Euro bei den Chinesen ein, die Autohersteller mit Zellen für Elektroautos versorgen wollen, und erhielt dafür rund 3 Prozent der Anteile. Ein „Eckpfeiler“ für die Zellbeschaffung sei der Deal mit dem Newcomer, frohlockten die Stuttgarter.
Jetzt wankt dieser Pfeiler. Auf mittlere Frist soll Farasis etwa die Hälfte der von Mercedes in Europa benötigten Zellen produzieren. Doch die Chinesen haben noch keine Baugenehmigung für ihr geplantes Werk in Bitterfeld. Schlimmer noch: Die ersten Zellmuster seien „katastrophal“ gewesen, heißt es in Stuttgart. Ein Alarmzeichen, denn zwischen Lieferung der ersten Muster und Start der Produktion vergehen in der Regel drei Jahre. Und Farasis will in Bitterfeld schon ab 2022 Batterien bauen.
Bei Daimler ist von „erheblichen Problemen“ die Rede, selbst ein komplettes Scheitern der Kooperation wird nicht ausgeschlossen. Die Verzögerung gefährdet die Elektrooffensive von Konzernchef Ola Källenius (51), der bis 2025 mehr als zehn neue E-Modelle auf den Markt bringen will, darunter in diesem Jahr die elektrische Version der S-Klasse, den EQS.