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Medienstars im Dax
NEWSRANKING Die Personalisierung der Berichte nimmt zu, das Reputationsrisiko steigt.

Die Adventszeit gehörte eindeutigHerbert Diess (62). Der Volkswagen-Chef verlor im Dezember zwar den Machtkampf um einen neuen Vertrag bis 2025. Im Rennen um Medienaufmerksamkeit ließ der Ferrari-Fahrer an der VW-Spitze jedoch alle Mitbewerber im deutschen Topmanagement hinter sich. Das zeigt die Analyse der Strategieberatung Keynote (siehe Grafik). Sie hat 401.000 Print-, Online- und Twitter-Meldungen ausgewertet und notiert, wie häufig und mit welcher Tonalität die Spitzen aus Dax- und MDax-Konzernen vorkommen.
„Wenn Medien über ein Unternehmen berichten, dann sehr häufig über die Person der oder des Vorstandsvorsitzenden – im Positiven wie im Negativen“, kommentiert Keynote-Partner Harald Maass. Fehler bei der CEO-Kommunikation verursachten schnell Reputationsschäden für die Konzerne, warnt er.
Ein Beispiel für Markenwertvernichtung lieferte etwa Adidas-Chef Kasper Rorsted (58), der im Lockdown die Ladenmieten nicht zahlen wollte und dafür einen „deutlichen Reputationsverlust“ (Maass) erlitt. Überwiegend negativ berichtet wurde auch über Lufthansa-Chef Carsten Spohr (54), der Staatshilfe annahm, die Zahlungen für gestrichene Flüge aber verspätet zurückzahlte. Und für Siemens blieb ein Imageschaden nach dem größten Medienaufreger des Jahres: Joe Kaesers (63) ungeschickte Reaktion auf die Kritik an einem Kohlebergwerksprojekt in Australien.