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Schulden
Starre Grenzen für staatliche Kreditaufnahme sind wirtschaftlich unsinnig. Doch wofür das Geld ausgeben?
Von Christian Schütte
Mario Draghi (73) übernimmt einen Saniererjob – aber niemand erwartet, dass er spart. Im Gegenteil: Als Premier einer neuen Expertenregierung muss der Ex-EZB-Chef vor allem die Ausgaben organisieren, die das hoch verschuldete Italien aus dem Corona-Abgrund ziehen sollen.
In der Finanzpolitik verschieben sich gerade die Maßstäbe. Jahrzehntelang etwa galten hohe Staatsschulden als Gefahr; inzwischen sehen viele Ökonomen die gewaltige Kreditaufnahme gelassen. Mario Draghi spricht bereits vom künftigen „Dauerzustand“, selbst das Kanzleramt will die deutsche Schuldenbremse lockern.
Es gibt mehr Spielraum für Kredite, denn die Zinsen verharren auf Tiefs, die früher undenkbar waren. Die große Frage ist, wozu das Geld genutzt wird.