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Der Angstfreie
PORTRÄT
Markus Krebber soll Deutschlands traditionsreichsten Energiekonzern RWE in eine ambitionierte grüne Zukunft führen. Der Mann tickt anders als alle seine Vorgänger, so viel ist schon jetzt klar.
Von Dietmar Student

Das Schicksal des Schaufelradbaggers Numero 275, knapp dreieinhalbtausend Tonnen schwer, lässt ahnen, wie dringlich der Umbau des Stromkonzerns RWE ist. Eine runde halbe Million Euro hatten sich die RWE-Kassenwarte von einer Auktion erhofft und dass das eiserne Trumm woanders weitergräbt. Doch tatsächlich wollten es die meisten Interessenten nur verschrotten. Kein Bedarf, nirgendwo. Nun werden die RWE-Leute das Ding aus der antiken Wirtschaftswelt selbst entsorgen.
Altes muss weg, Neues her. Auf solch eine banale Formel lässt sich der künftige Job von Markus Krebber (48) verdichten.
Bis Ende April führen Rolf Martin Schmitz (63) als CEO und Krebber als Finanzvorstand noch gemeinsam, danach übernimmt der Jüngere. Krebber muss Großes leisten, vergleichbar in der deutschen Wirtschaft derzeit nur noch mit der Tech-Werdung, auf die sie einige Hundert Kilometer weiter bei Volkswagen in Wolfsburg (hier) hoffen: RWE soll vom Kohleverstromer zum Ökoladen werden. Möglichst schnell, mit möglichst wenig Kapital und auch an fernen Gestaden, wo immer der Wind weht und die Sonne scheint.