Leben WAS MACHT EIGENTLICH ...
Simon Moroney?
Der Langzeitchef der frühen Biotechrakete Morphosys verdient sein Geld heute in der Schweiz. Seine Aufgabe: „to unboss the company“.

Nach 27 Jahren an der Spitze der bayerischen Biotechfirma Morphosys war Simon Moroney der dienstälteste Vorstandsvorsitzende eines TecDax-Unternehmens – und sein Privatleben kaum der Rede wert, einfach „total langweilig“, wie er sich im Sommer 2019 bei seinem Abschied eingestand: „Ich fahre Rad, halte den Garten in Schuss, spiele ein bisschen Golf.“
Kein Wunder also, dass der Neuseeländer den Rückzug aus dem Topmanagement schließlich „als Befreiung“ empfand. „Zuvor hat es fast drei Jahrzehnte lang keinen Tag gegeben, an dem meine Gedanken nicht um Morphosys kreisten“, erinnert er sich. „Das ist jetzt anders – und es fühlt sich gut an.“
Kurz nach seinem Ausstieg hat Moroney ein Mandat im Verwaltungsrat des Pharmamultis Novartis übernommen. Gefragt hatte ihn Jörg Reinhardt (64), Präsident des Gremiums und früher Aufsichtsrat bei Morphosys. Bei den Schweizern begleitet der 61-Jährige jetzt eine „Kulturrevolution“. „We'll unboss the company und machen damit bei Novartis das, was wir bei Morphosys vollzogen haben.“